Lernen durch Engagement
Was ist Service-Learning – „Lernen durch Engagement“ (LdE)?
»Lernen durch Engagement« (engl. Service-Learning) ist eine Lehr- und Lernform, die gesellschaftliches Engagement von Schüler/innen mit fachlichem Lernen verbindet. Das heißt:
- SchülerInnen setzen sich für das Gemeinwohl ein.
- Sie tun etwas für andere oder die Gesellschaft.
- Sie engagieren sich aber nicht losgelöst oder zusätzlich zur Schule, sondern als Teil von Unterricht und eng verbunden mit dem fachlichen Lernen.
- Das Engagement der Schüler wird im Unterricht geplant, reflektiert und mit Inhalten der Bildungs- und Lehrpläne verknüpft.
Das bundesweite Netzwerk Service-Learning – Lernen durch Engagement ist ein Zusammenschluss von Schulen, die LdE umsetzen, und regionalen Partnern, die sie dabei beraten und unterstützen. Ziel des Netzwerks ist es, im Austausch miteinander an der qualitätsvollen Umsetzung von Service-Learning zu arbeiten und sich gemeinsam für dessen Verbreitung einzusetzen.
Die 4 Qualitätsstandards
1. Realer Bedarf
Das Engagement der Schüler/innen reagiert auf einen echten Bedarf bzw. ein reales Problem in ihrer Stadt oder Gemeinde. Die Schüler/innen sind in Auswahl und Planung ihres Engagements einbezogen und übernehmen eine verantwortungsvolle und nützliche Aufgabe.
2. Unterrichtliche Einbindung
„Lernen durch Engagement“ ist Teil des (regulären) Unterrichts (strukturelle curriculare Anbindung) und das Engagement der Schüler/innen wird bewusst und explizit mit Unterrichtsinhalten verknüpft (inhaltliche curriculare Anbindung).
3. Reflexion
Es findet eine regelmäßige und bewusst geplante Reflexion der Erfahrungen der Schüler/innen statt.
4. Außerschulischer Lernort Das praktische Engagement der Schüler/innen findet außerhalb der Schule statt.
Desweiteren sollten folgende Aspekte beachtet werden:
a) Es findet eine Ergebnispräsentation statt, in der die Schüler/innen ihre Erfolge zeigen können, und es gibt eine öffentliche Anerkennung und Würdigung des Engagements der Schüler/innen.
b) Der Lernzuwachs der Schüler/innen bei „Lernen durch Engagement“ wird ernsthaft anerkannt und bewertet (z. B. durch Leistungsnachweise, Benotung, ausführliches Zertifikat, in dem der Lernzuwachs und die erworbenen Kompetenzen explizit beschrieben werden o. Ä.).
c) Die Eltern sind in die Aktivitäten zum „Lernen durch Engagement“ einbezogen.
d) „Lernen durch Engagement“ ist Teil des Schulprofils und fest im Schulleben verankert. (Quelle: http://www.servicelearning.de)
„Lernen durch Engagement“ an unserer Schule
Bereits seit vielen Jahren arbeiten wir an der Goethe-Oberschule mit dem Konzept von „Lernen durch Engagement“. Zunächst wurde dies in den Wahlpflichtbereich eingebunden und hauptverantwortlich von Frau Reinitz betreut. Seit dem Schuljahr 2014/15 ist LdE laut Schulprogramm in das Fach LER eingebettet. Aufgrund dessen besuchen die Schüler/innen der 9. Klassen im Rahmen des LER-Unterrichts drei Mal pro Monat eine soziale Einrichtung in Kremmen und Umgebung. Die Schüler helfen im Pflegedienst, in Kindergärten, im Schulhort, in der Kirche u. ä. Einrichtungen. Ein Mal pro Monat wird das Engagement im LER-Unterricht ausgewertet. Zudem erhalten die Schüler/innen Wochenaufgaben, welche sie zu bearbeiten haben. Mit Hilfe der Aufgaben beschäftigen sich die Schüler/innen intensiver mit den sozialen Einrichtungen und deren Arbeit.
Goethe-Oberschule Kremmen zählt zu den Gewinnern des Ideenwettbewerbs „Lernen durch Engagement für Chancen im Beruf“
Mit Lernen durch Engagement (LdE) die Ausbildungsfähigkeit und Berufsorientierung junger Menschen stärken und so den Übergang von Schule in den Beruf erleichtern: Das ist Ziel des neuen Projekts “Lernen durch Engagement für Chancen im Beruf” der Freudenberg Stiftung in Kooperation mit der Deutsche Bahn Stiftung. Bei einem Ideenwettbewerb wurden Praxisbeispiele gesucht, welche die Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern verbessern und ihre ausbildungsrelevanten Kompetenzen stärken.
Da wir im Schuljahr 2014/15 in Klasse 9 ein solches LdE-Projekt durchgeführt hatten, war eine Teilnahme am Wettbewerb naheliegend. Was beinhaltete das Projekt?: Im Rahmen des LER-Unterrichts besuchten die Schüler/innen der 9. Klassen (Schuljahr 2014/15) drei Mal pro Monat eine soziale Einrichtung in Kremmen und Umgebung. Die Schüler halfen im Pflegedienst, in Kindergärten, im Schulhort, in der Kirche u. ä. Einrichtungen. Ein Mal pro Monat wurde das Engagement im LER-Unterricht ausgewertet. Zudem erhielten die Schüler/innen Wochenaufgaben, welche sie zu bearbeiten hatten. Mit Hilfe der Aufgaben beschäftigten sich die Schüler/innen intensiver mit den sozialen Einrichtungen und deren Arbeit. Am Ende des ersten Schulhalbjahres wurde durch die Schüler/innen eine Facharbeit über einen sozialen Beruf angefertigt und abgeben.
Die Lehrerinnen der Goethe-Oberschule Kremmen Frau Schaffer und Frau Reuß hatten nach Erhalt der Ausschreibung die Bewerbungsunterlagen für den Wettbewerb zusammengestellt und abgeschickt. Über die Ferien hinweg hieß es dann abwarten. Am 27.08. kam per Mail die freudige Nachricht, dass die Goethe-Oberschule zu den 5 Gewinnern zählt. Beworben hatten sich ca. 20 Schulen mit ihren Projekten.
Von den Lehrerinnen wurden 4 am LdE-Projekt beteiligte Schüler/innen ausgewählt, welche an der Preisverleihung teilnehmen durften: Wesley Legler, Lara-Marie Volgnandt, Sarah Phieler (alle damals beim Projekt 9a, heute 10a) und Gina-Maria Michalsky (damals 9b, heute 10b). Die Schüler/innen erarbeiteten eine kleine Präsentation, während die Lehrerinnen sich um die Gestaltung einer Pinnwand für die Preisverleihung kümmerten.
Die Preisverleihung fand am 25.09.2015 im Bahntower am Berliner Hauptbahnhof statt. Sowohl Lehrerinnen als auch Schüler/innen waren nervös und gespannt, wie der Tag ablaufen würde und fieberten ihrer Präsentation entgegen. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Verantwortlichen und Ausrichter des Ideenwettbewerbes, der Freudenberg Stiftung und der Deutsche Bahn Stiftung, arbeiteten die Lehrer der Gewinnerschulen und die Schüler/innen der Gewinnerschule in getrennten Workshops zum Thema Berufsorientierung im Rahmen von LdE. Nach einer kurzen Snackpause begannen die Präsentationen. In kurzen 5 minütigen Beiträgen stellten die 5 Gewinnerschulen ihre LdE-Projekte vor. Im Anschluss wurden ähnlich wie bei einer Messe die Pinnwände für einen Rundgang freigegeben. So konnte sich jede Schule über die Projekte der anderen informieren, sich Anregungen holen und in einen Austausch treten. Danach begann die eigentliche Preisverleihung. Jede Schule erhielt eine individuelle Laudatio durch die Verantwortlichen der Freudenberg Stiftung und im Anschluss gab es einen großen symbolischen Scheck über das Preisgeld von 750 € und eine Urkunde. Zum Abschluss des Tages durften sich alle Beteiligten über ein leckeres Buffet erfreuen und anschließend nach Hause gehen.